Toxizität von Fluoriden

Fluor ist chemisch gesehen das stärkste Oxidans und kommt in der Natur in elementarer Form nicht vor. Die Darstellung von gasförmigem Fluor F2 gelang erstmalig 1886 dem französischen Chemiker Henri Moissan unter Anwendung der Elektrolyse von Fluorwasserstoff HF bei -23°C. Fluorgas ist ein gelbes, selbst in geringster Konzentration noch wahrnehmbares, stechend riechendes Gas und aufgrund seiner extremen Reaktivität hochgiftig. 

Fluor in Form von vielen verschiedenen Fluoriden aber ist ein häufiges Element auf der Erde, es steht in der Häufigkeit an 13. Stelle.
Dies macht es unmöglich, Fluoridionen meiden zu wollen. Das Skelett des Menschen enthält Fluoridionen im Grammbereich, aufgenommen vor allem durch die Nahrung. Im Verhältnis relativ viel Fluorid enthalten beispielsweise Seefisch und Weintrauben.
In vulkanischen Gebieten, z. B. Island oder auch in der Eifel ist der Gehalt von Fluoriden im Boden vergleichsweise hoch und damit auch im Grundwasser.
Da es einen natürlichen Fluoridmangel nicht gibt, kann nur vermutet werden, daß ein solcher zur erhöhten Brüchigkeit von Knochen und zu Osteoporose führen würde, dies vor allem, da immer wieder festgestellt wurde, daß der Organismus des Menschen die chemische Zusammensetzung der Erde widerspiegelt. (Selbst das hochgiftige Schwermetall Blei ist in sehr geringen Mengen als Spurenelement nötig, sein völliges Fehlen führt ebenso zur Störung der Blutbildung, wie eine Vergiftung bei zu hoher Aufnahme.) 
Die tägliche Menge an mit der Nahrung aufgenommenen Fluoridionen liegt zwischen 0,3 und 0,7 mg je nach Alter und Nahrungszusammensetzung.
Auch hierbei gilt wie immer nach Paracelsus: "Dosis facit venom!" - Die Menge macht das Gift.

Natriumfluorid (NaF) als Pendant zu Natriumchlorid (NaCl Kochsalz) ist hinsichtlich einer akuten Vergiftung kaum toxisch: Die Aufnahme von 100 g NaCl auf einmal würde ein Mensch schwerlich überleben, da das Salz, um in Lösung zu gehen, mehr als 100 l Wasser benötigen würde, was unweigerlich zum Kreislaufkollaps führte; NaF hingegen ist nur sehr schwer wasserlöslich und würde größtenteils passiv über den Darm wieder ausgeschieden werden, der in Lösung gegangene Teil hingegen durch die Nieren.

Die Aufnahme von täglich über 5 mg Fluoridionen in verschiedenen Fluoridsalzen, z. B. durch Leben in einem Vulkangebiet, ist dennoch meist unproblematisch; erst ab einer chronischen Aufnahme von mehr als 20mg Fluorid werden Nierensteine, Nierenschäden und Exostosen beobachtet (Verknöcherungen der Sehnen). 

Dentalfluorosen können nur auftreten bei zu hoher Aufnahme von Fluoriden während der Zahnentwicklung. Da die Mineralisation von Milchzähnen vorgeburtlich erfolgt, wären für eine Fluorose erhebliche Mengen Fluorid in der Schwangerschaft nötig; da dies meistens nicht stattfindet, werden Fluorosen der Milchzähne praktisch nicht beobachtet.
Anders ist es bei der Zahnentwicklung der bleibenden Zähne; die ersten Molaren werden etwa zur Hälfte vorgeburtlich mineralisiert, zur zweiten Hälfte nachgeburtlich, die übrigen bleibenden Zähne zum größten Teil nachgeburtlich. Übersteigt die tägliche Fluoridaufnahme im Säuglingsalter 1 mg Fluorid, so muß mit einer Dentalfluorose ersten Grades der bleibenden Zähne gerechnet werden. Diese zeigt sich in diskreten kreidig- opaken Schmelzrändern, insbesondere im Schneidekantenbereich der Frontzähne. Dies ist vor allem ein ästhetisches Problem, die Zähne sind weitgehend kariesresistent. Durch Stillen kann diese vermieden werden, selbst wenn die Mutter in einem Gebiet mit hoher Fluoridbelastung im Trinkwasser lebt, da die Konzentration von Fluorid in der Muttermilch weitaus geringer ist, als bei Zubereitung von Flaschennahrung mit dem entsprechend belasteten Trinkwasser. Bei Kenntnis kann auf eingekauftes Wasser zurückgegriffen werden, möglichst aus Glasflaschen, da die Bisphosphonate der Plastikflaschen im Verdacht stehen, die Molaren- Incisiven- Hypomineralisation auszulösen - großflächige, braungefärbte Schmelzdefekte. 
Die Fluorose zweiten Grades (tägliche Aufnahme von 5 mg Fluoridionen) zeigt sich in weißlich- braunen Flecken des Zahnschmelzes, an manchen Stellen kann es auch bereits zu Fehlbildungen des Zahnschmelzes gekommen sein. Die Zähne sind auch hier kariesresistent.
Die Fluorose dritten Grades (tägliche Aufnahm über 8 mg Fluoridionen) ist gekennzeichnet durch großflächige Schmelzdefekte und massive bräunliche Verfärbungen, die Zähne sind kariesanfällig!

In jüngster Zeit gibt es wieder vermehrt Warnungen vor Fluoriden, diese seien verantwortlich für Intelligenzminderungen von Kindern, für eine verkalkte Zirbeldrüse und Schädigungen des Immunsystems.
https://www.naturalnews.com/044057_fluoridated_water_adhd_mental_disorders.html
 
Zudem hätte eine britische Studie festgestellt, durch Trinkwasserfluoridierung seien die Kosten für Zahnerhaltung des National Health Service kaum zurückgegangen.
https://www.naturalnews.com/2024-03-07-fluoride-doesnt-protect-teeth-cavities-government-study.html

In dieser Studie sind allerdings auch durch Parodontalerkrankungen verlorengegangene Zähne mit erfaßt worden. Dazu ist festzuhalten, daß Fluoride keinerlei protektiven Effekt auf Parodontalerkrankungen haben! Die Hauptwirkung von Fluoriden ist, wie im vorherigen Artikel beschrieben, die Begünstigung der Remineralisation von Zähnen durch lokale Einwirkung in der Mundhöhle, vor allem bei Kindern und Jugendlichen.
In der DDR wurde von 1959 bis ca. 1985 im Stadtgebiet von Karl- Marx- Stadt (jetzt wieder Chemnitz) das Trinkwasser fluoridiert, man kalkulierte dabei mit der durchschnittlichen täglichen Aufnahme von 1 mg Fluorid für Erwachsene zusätzlich zu den 0,7 mg Fluorid durch die Nahrung.
Der Effekt bei Kindern zeigte sich im Vergleich zum nichttrinkwasserfluoridierten Umland nach wenigen Jahren in einem Rückgang des DMF-t Index´ von 79%. (DMF-t = destroyed, missing, filled per tooth - zerstört, fehlend, gefüllt per Zahn).
Vereinzelt kam es zu Dentalfluorosen ersten Grades.
Selbstverständlich ist eine zwangsweise Verabreichung einer medizinisch wirksamen Substanz abzulehnen, daher kann die Trinkwasserfluoridierung keine Option sein, dennoch sind die gemachten Beobachtungen wertvoll für die Einschätzung der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit. Verbunden mit dem Erhalt der Zähne im Jugendalter sind aber höhere Zahnbehandlungskosten im weiteren Verlauf des Lebens, denn ewige Jugend ist auch in der Mundhöhle nicht konservierbar. (Das mag auch die Erklärung für die Kostenanalyse des britischen NHS sein.)
Allerdings wurde seinerzeit nicht bekannt, ob es zu Intelligenzminderung der betroffenen Kinder gekommen ist. Dazu muß man aber wissen, daß in der DDR solche Untersuchungsergebnisse der Geheimhaltung unterlagen. Bekannt ist z. B., daß "Blei dumm macht"; den bleihaltigen Autoabgasen waren damals vor allem Kinder ausgesetzt aufgrund ihrer geringen Körpergröße.
Nach eigenen Erfahrungen wurden in den 1980er Jahren selbst Untersuchungsergebnisse über den Bleigehalt von bei  Friseuren erhaltenen Kinderhaaren geheimgehalten.

Eine "verkalkte" Zirbeldrüse würde mit verminderter Melatoninproduktion einhergehen, was den Tag- Nacht- Rhythmus stört und bei Jugendlichen zur sexuellen Frühreife führen kann.
Inwiefern dies bei Aufnahme von anstatt natürlicherweise 0,6-0,7mg Fluorid im Jugendalter durch 0,95 mg vermittels einer täglichen Gabe von 0,25 mg in Form einer Tablette eintreten kann, müßte wissenschaftlich untersucht werden. (Die Bestätigung der Nullhypothese ist hierbei nicht unwahrscheinlich.)

Nach eigenen Beobachtungen ist es für eine effektive Kariesprophylaxe ausreichend, eine tägliche Gabe von 0,25 mg Fluorid in Tablettenform vorzunehmen und diese Dosis auch im Jugendalter nicht zu erhöhen, wie früher es empfohlen wurde.
Da die Hauptwirkung des Fluorids in der lokalen Einwirkung auf die Zähne in der Mundhöhle durch Begünstigung der Remineralisation besteht, sollte die Tablette zerkaut bzw. gelutscht werden, um die Einwirkzeit zu maximieren.
Durch diese Art der Tablettenfluoridierung würde sich im Kindesalter die tägliche Aufnahme von Fluorid von natürlicherweise 0,3 mg in der Nahrung auf 0,55 mg erhöhen. Es ist schwer vorstellbar, daß damit toxische Dosen erreicht werden, was auch das Nichteintreten von Dentalfluorosen zeigt (eigene Beobachtungen).
Wichtig ist hierbei, weitere Fluoridquellen möglichst zu vermeiden (keine fluoridhaltige Kinderzahnpasta, keine Fluoridlacke etc.).
Anstelle von Tabletten kann natürlich die Fluoridierung mittels fluoridhaltiger Kinderzahnpasten und regelmäßiger lokaler Fluoridierung in der Praxis erfolgen.
Auch hierbei wird es unvermeidlich sein, daß neben der lokalen Einwirkung der Fluoride auf die Zahnoberflächen geringe Mengen zusätzlich zur Nahrung aufgenommen werden - vermutlich in der beschriebenen Größenordnung der Tablettenfluoridierung, da Kinder regelmäßig geringe Mengen Zahnpasta verschlucken.